So leben wir im Jahr 2000-Logo mit Astronaut im 50er-Stil. Die 2000-Sciencefictionschrift trägt sogar Blutstropfen! Ehrlich!
 
SO LEBEN WIR IM JAHR  
2000 
BIO-BERNs Jugend in Mythen 

Zuletzt aufgefrischt am 28.10.98: Aufsatz "Mythos 2000" von EisEbs
20.6.97: Erste Unterseiten 
7.6.97: Tolle neue Gütesiegel von DRAX 
10.5.97: Version 1.0 
20.4.97: Alles begann mit der postdiplomaren Melancholie 

  

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Bio-Bern ist über 30 (TM), das heißt, seine Jugend fand in den späteren 70er und den langen 80er Jahren statt. Diese Jugend hat er heute in Form von tausend alten Hifi-, Fahrrad-, Motorrad-, Modellbau- und Computerkatalogen und -zeitschriften nebst einem losen Stapel Singleschallplatten aus dem Keller geholt, nachdem er zuvor jahrzehntelang tapfer ein Ausmisten des Kellers verhindert hatte. Hmmm.....grübel.....denk.....dämmer.....alles wird nun schwarzweiß und durch eine fettbeschmierte Linse gesehen..... 

Die Generation von Jungs, mit denen Bio-Bern aufwuchs, hatte das Pech, nicht mehr Hippie und noch nicht Yuppie (oder Popper, wie sie damals auf dem Schulhof sagten) zu sein und nicht so recht zu wissen, wo sie hingehörten. (Vorletztes Jahr oder so war es in Mode, sowas ähnliches als "Generation X" zu bezeichnen, aber darunter verstand letztlich jeder etwas anders, und so ist dieses Wort schon wieder verschwunden). Unter anderem als Folge des Nichtzugehörigkeitsgefühls gab es in Bio-Berns Jugend drei Arten von Jungs. 

1. Die Science-Fiction-Jungs. Diese lebten überwigend in _zukünftigen_ Traumwelten, die angefüllt waren mit Raumschiffen, Mondraketen, Computern, Luftkissenautos und Laserpistolen, Vulkaniern, Terrestriern, blauem Licht, schwarzgelben oder damals noch häufig rotweißen Schrägstreifen und pseudocomputerlesbaren Schriften. 

2. Die Fantasy-Jungs. Diese lebten in _vergangenen_ Traumwelten, die angefüllt waren mit Gnomen und Trollen, Rittern, Barbaren, Elfen, Kelchen, Kelten, Schwertern, Lehm, Dreck, beige-brauner Erde und Schriften mit Tropfen unten dran (meine "2000"-Schrift hat diese Tropfen dezent ausgeliehen!). 

3. Die normalen Jungs. Denen war es egal, daß sie nicht wußten, wo sie hingehörten, sie wußten nicht einmal, daß ihnen das egal war. Sie lebten in überhaupt keiner Traumwelt, sondern in der Gegenwart, und hatten den Kopf frei, Moppets zu frisieren, mit Mädchen zu knutschen oder noch interessantere Dinge zu tun. Ja, die gab es nämlich auch noch, nämlich 

4. Die Mädchen. Über die war wenig bekannt, außer, daß sie schönere Körper hatten, daß man mit Ihnen nicht in derselben Traumwelt leben konnte und daß man sie, wenn sie 16 oder so waren, nicht mehr Mädchen, sondern Frauen nennen mußte. Tat man dies nicht, war das frauenfeindlich. Es gab Attraktivitätsminuspunkte und es wurden Strafzahlungen in geheimnisumwitterte sog. "Chauvikassen" angedroht, die in aller Munde waren, die aber selten ein Mensch tatsächlich gesehen hatte.  
Aus unserer heutigen aufgeklärten Sicht mag es verwirrend oder fragwürdig erscheinen, daß es frauenfeindlich und nicht etwa mädchenfeindlich sein konnte, Mädchen nicht als Frauen zu bezeichnen, aber in jenen Tagen war das ein allgemein akzeptierter Brauch. Jedenfalls in der Kaste, in der Bio-Bern (leider, wie er manchmal dachte) aufwuchs. Aber das mag sein, wie es will, heute jedenfalls ist es Pflicht, Mädchen Mädels zu nennen. Auch damit kann man leben, man darf nur nicht zu lange darüber nachdenken, woher dieser Wechsel so plötzlich kam. 

Bio-Bern jedenfalls war ein Science-Fiction-Junge. Er hielt sich nicht lange mit Weckern, Bügeleisen oder Fröschen auf, sondern bastelte mit Kosmoskästen, Fischertechnik und den allerersten Lämpchen-Computern. Enterprise und Mondbasis Alpha 1 guckte er wegen der klasse Raumschiffe und den blinkenden Lämpchen, von der Handlung war er weniger begeistert.  
Die Mondflüge fand er klasse, und zwar nicht wegen der Teflonpfannen oder ähnlichen Nutzwert-Ausreden, sondern schon eher wegen der an Mr. Freeze-Wassereis erinnernden Siberfoliennahrung, für die Teflonpfannen nun wirklich unnötig waren. Noch eher aber wegen den geilen Düsenstrahlflammen, den glitzernd spiegelnden Ami-Helmvisieren, den feinen Fadenkreuzlinien auf den Weltraumphotos von der Erde und den toll technomäßigen Funkgerät-Countdown-Ignition-Brabbel-Klängen, die so unverständlich waren wie Tonbandstimmen aus dem Jenseits.  

Drax, der jünger als Bio-Bern ist, hat gerade neulich geschrieben, daß er seine Jugend nicht mit Stöckchenwerfen und Dämme bauen verbracht hat, wie das (offenbar heute noch!) bildunxbürgerliche Kindes-Pflicht gewesen wäre, sondern mit Acid-Demos anschauen und Aliens abballern auf Ataris und Amigas. Genau sowas hätte Bio-Bern sicher auch getan, aber das gab es alles erst in seiner späten Jugend. Und da hat er es dann auch getan. 

Gleichzeitig kam aber allgemein die Sorge auf, daß die ganze tolle Technik vielleicht doch nicht so toll sein könnte, und daß die Menschheit, wenn sie so weiterbastelte, den ganzen Planeten in Schutt und Asche legen und das Jahr 2000 nur noch verseucht oder tot erleben könnte. Diese Sorge gab es eigentlich gleichermaßen bei den Science-Fiction- und den Fantasy-Jungs (weniger bei den normalen Jungs), auch Bio-Bern teilte diese Sorge. 
Er hatte Kontakte zu einer Kaste, die Techik "nicht gut" fand oder Ihr kuschelige Namen wie "Kasi" für Kassettenrecorder oder "Kühli" für Kühlschrank gab, die den Fernseher feindsehlig "Glotze" nannte, ihn als ein Werk von "Big Brother" bezeichnete und davon träumte, ihn rituell aus dem Fenster zu stürzen, das aber doch nie tat, sei es nun, weil sie ihn irgendwie doch mochte, weil er zu teuer war oder weil Big Brother hätte verärgert sein können, die ca. 2000 Karikaturisten hervorbrachte, welche allesamt Karikaturen von Menschen mit auf verschiedene Körperteile gedruckten Supermarktstrichcodes und Witze mit Äxten in Computerbildschirmen zeichneten, um vor der "Verkabelung" des Menschen zu warnen, die eine Organisation hervorbrachte, welche in der Studie "Global 2000" alles andere als atomgetriebene Luftkissenfahrzeuge versprach, die klapprige Autos und Fahrräder mit bunten Blümchen bemalte oder, etwas bürgerlicher, mit bunten Prilblumen beklebte, um sie mögen zu können, und die Mondraketen und Teflonpfannen nicht mochte.  

Bio-Bern blieb davon nicht unbeeinflußt. Aber weil er nunmal ein Science-Fiction-Junge war, widmete er sich halt als Kompromiß der Fahrradtechnik. Die war, so dachte er sich, klasse simpel und legte die Erde nicht in Schutt und Asche, konnte aber dennoch bis zur amorphen Tetrazyclon-monochlorierten Triple-DickEnd-Titanspeiche verfeinert werden. Das war schlau von Bio-Bern, denn so konnte er ein Science-Fiction-Junge bleiben und gleichzeitig die Welt vor der nervigen In-Schutt-Und-Asche-Gelegt-Werderei bewahren.  
Schwer zu glauben, aber tatsächlich hatte er Erfolg damit, zumindest bis heute, dem 20.4.1997! Die Erde lebt, was Sie nach einem Blick aus dem Fenster sicher bestätigen werden! 

Und so kann er nun diese Webseite basteln, dem Jahr 2000 wacker ins Gesicht sehen, unter tausenden von Computerspielen wählen, die haargenau auf erwachsen gewordene Science-Fiction-Jungs oder Fantasy-Jungs zugeschnitten sind (er wählt die ersteren!), sprechende Armbanduhren beim Türken billiger als ein Bauernbrot kaufen, mit Jungs gleichen Alters und gleicher Kaste die von Max Goldt so benannten "Caramac-Spirograph-Gespräche" führen in dem Bewußtsein, ihnen verraten zu haben, daß sie damals _doch_ irgendwo dazugehört haben, sich wundern, daß über Mädels immer noch wenig verläßliches bekannt geworden ist und sich an seine Jugend erinnern, in der diejenigen Science-Fiction-Jungs, die damals schon erwachsen waren und in Fachzeitschriften wie "Hobby" oder "PM" Artikel schreiben durften, schon genau wußten, wie das Jahr 2000 aussehen wird. 

Im Jahr 2000 wird es nämlich tolle Sachen geben, die fast so schön sind wie Mondraketen:  

-Städte auf dem Mond  
-Städte auf dem Mars  
-Städte auf der Erde mit zehnstöckigen Luftkissenautostraßen  
-Luftkissenautos mit Batterie- oder Atomantrieb  
-Haushaltsroboter mit umgebundener Spitzenschürze, die den Tee servieren -Eßtische, die nach dem Essen das dreckige Geschirr einsaugen, waschen und in den Schrank stellen  
-Intelligente, schachspielende Computer, die Kasparov schlagen und die Welt bedrohen  
-Antimaterieantriebe  
-einen postnuklearen Winter  
-Damenoberbekleidung mit entblößten Brustwarzen  
-eine Gesellschaft, in der nur noch wenige Menschen arbeiten müssen, weil die ganze Arbeit von Robotern gemacht wird  
-usw. usw. 

Ja, all das wird es geben. Nur den PC, der Zeitschriften, Spielfilme und Musik auf jedem Schreibtisch produzieren könnte, wenn er den passenden Benutzer hätte, der 10.000.000 Mondraketenumlaufbahnen pro Sekunde errechnen könnte, wenn er nicht gerade seinen Bildschirm mittels fliegender Toaster schonen müßte, den man von seinem zwanzigstbesten Freund geschenkt bekommt, aber nur bei Selbstabholung und wenn man ihn nicht zurückbringt, und den man mit Millionen anderer PCs zu einem Internet zusammenhängen kann, in dem man jedem anderen PC in Sekunden ein Schweine-GIF schicken kann, hat irgendwie keiner vorausgesehen. Hmm.  
Vermutlich wird er im Jahr 2000 durch eine durch die Weltregierung verursachte Zeitanomalie wieder von der Erde verschwunden sein und keiner wird sich an ihn erinnern. Schade! 
  
  
  
  
Die "So leben wir im Jahr 2000"-Homepage wird sich um folgende Themen kümmern: 
  
-Mythen, die in Bio-Berns Jugend eine Art Realität angenommen hatten 
  
-Mythen, die in Bio-Berns Jugend Phantasie waren und erst im Jahr 2000 eine Art Realität annehmen werden 
  
-Das Jahr 2000, was ist das eigentlich? Sie erfahren es in dem Aufsatz "Mythos 2000" von Nachbarsjunge EisEbs.

  
 

 

 
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