**************

 

4/2001: Diese Seite wird nicht mehr regelmäßig geupdated, da ich derzeit meinen eigenen Tretroller Plankalkül entwickele und fahre. http://bodenstandig.de/plankalkul/

 

**************

 

 

MechBerns Kickboard Huddel* Page
(*Huddel: Saarländisch für stetig wiederkehrende, eher kleine aber lästige Probleme.)

 

Ich besitze ein K2 Kickboard pro und einen Micro Skate Scooter-Nachbau. Das Kickboard ersetzt mir derzeit das Fahrrad. Ich hab dann einen Rucksack auf dem Rücken für Einkäufe usw. Das obige Bild zeigt mich übrigens in der Rolle des Major MechBern in dem japanischen Science-Fiction "Da Morphin Kickboard Ninjas vs. Lame Skate Robo-Mutants" aus dem Jahr 2004.**

M.E. eignet sich das Kickboard im Moment (11/2000) am besten von allen Tretrollern als tägliches Fortbewegungsmittel, weil die Trittfläche schön niedrig ist (man muß beim Antreten nicht dauernd in die Knie gehen) und das Ding vernünftig geradeaus fährt, wenn man dies wünscht. Man braucht, auch bergab, maximal eine Hand am Stick. Mit der anderen Hand kann man essen, trinken, telefonieren oder lässig den Berg hinabgleitend seine Untertanen grüßen wie der König am Balkongeländer. Zweirad-Tretroller dagegen brauchen immer beide Hände am Lenker. Mein Micro-Nachbau hat aber immernoch seine Daseinsberechtigung, da man ihn mühelos in den Rucksack stopfen kann, das Kickboard ist dazu schon zu groß und schwer.

Der Grund für diese Seite sind die vielen kleinen technischen Schwierigkeiten mit dem Kickboard, die auf den anderen Kickboard-Seiten nicht abgehandelt sind. Diese behandeln auch immer eher den Funsport-Aspekt des Teils, z.B. ist dort derjenige der coolste Boy, der am höchsten springt oder bergab angeblich 100 Sachen fährt. Es gibt dort Videos zu sehen mit so tollen Namen wie "X-treme on the Fresse flying". Ich finde das auch alles ganz toll, aber irgendwann ist man ja auch 35 und fliegt nur noch versehentlich auf die Fresse und nicht mehr, weils so cool ist. Wer wirklich auf die Fresse fliegen will, wird m.E. sowieso Skateboard fahren. Als, neben anderen Berufungen, Ex-Fahrradmechaniker, Produktdesigner und abgebrochener Maschinenbauer sieht man die Dinger vermutlich eh mit etwas anderen Augen.

Gute Seiten (mit weiteren Links) sind:
http://www.kickboarda.de
http://www.kickboardcologne.de
http://members.tripod.de/kickboard/

Weil ich mir vorstelle, daß Kickboard-Nomaden vielleicht auch unterwegs surfen (und weils so schön wenig Arbeit ist), sollte diese Seite dank minimalistischem HTML auch mit sowas wie WindowsCE- und Palm-Organizern darstellbar sein. Auch Dreamcastfans und die letzten zähen Lynx-Benutzer werden frohlocken. Ich bin dankbar für Ergänzungen und Hinweise. Schickt sie an bio@bodenstaendig.de. Wer mehr über mich wissen will, sieht auf http://bodenstaendig.de nach.

Nun zu den Problemen und deren Lösung. Die Liste hat die Form einer FAQ (frequently asked questions), heißt aber nicht so, weil mir all diese Fragen nie gestellt wurden. Ich mußte alle selber stellen. Es sind also "once asked questions", ich bin allerdings der Meinung, daß mehr Leute grimmigen Blickes kritische Fragen zu den Qualitätsmängeln stellen sollten, vor allem in Richtung K2. Die Länge dieser Liste sollte dennoch nicht automatisch dazu verleiten, anzunehmen, daß die anderen Tretroller zuverlässiger seien. Das Kickboard scheint mir heute (12/2000) nach wie vor das kleinste Übel zu sein. Absätze, die ungefähr diesen Monat neu aufgenommen oder geupdated wurden, sind durch dieses Logo gekennzeichnet:

 

 

Problem:
Beim neuen Board waren erstmal ein Haufen Schrauben nicht richtig angezogen. Besonders peinlich: Der Messing-Druckknopf des Klappmechanismus lockerte sich beim Bergab-Brausen, fiel ab und die Feder sprang heraus. SPROIOIOING! Zum Glück hab ich beides wieder gefunden. UFF! Wie lange hätte ich auf das Ersatzteil wohl warten müssen?

Lösung:
Erstmal alle Schrauben nachziehen, wenns nicht schon zu spät ist.

 

Problem:
Die Lager zwitschern nach der ersten Regenfahrt.

Lösung:
Die Hersteller von Skateboards, Blades und Scootern werden es wohl allesamt nie lernen: Kugellager brauchen Fett! Auch beim Kickboard wird an Fett gespart. Also Räder abschrauben, Abstandsröhrchen (Spacer) zwischen den Kugellagern etwas zur Seite schieben und den gesamten Hohlraum zwischen den Kugellagern komplett mit Fett füllen. Dazu braucht man eine Fettspritze, eine medizinische Einwegspritze ohne Spitze tuts aber auch. Auch wenn manche Metaller-Lehrbücher anderer Meinung sind: Es gibt kein Zuviel an Fett. Auch die Kunststofflager der Lenkung brauchen Fett. Aufschrauben, wenn nötig trocknen, Hohlraum mit Fett füllen und wieder genau soweit zuschrauben, das gerade eben kein Spiel mehr spürbar ist.

 

Problem:
Nach 5 Wochen Fahrgenuß lockert sich die Stopmutter des Lenklagers ständig. Nach jeder Fahrt muß nachgestellt werden.

Lösung:
Das war mal wieder ne schlechte Idee von K2, zur Lenklagereinstellung nur eine Stopmutter zu nehmen. Statt dessen lieber zwei normale 10er-Muttern gegeneinander kontern. Die Stahl-Unterlegscheibe mußte aufgrund der geringen Gewindelänge entfernt werden. Übrigens sieht man auf diesem Bild auch die Verschraubung des Schutzblechs.

 

Problem:
Nach 5 Wochen Fahrgenuß beginnt der Klappmechanismus des Stick langsam auszuschlagen. Der Stick wackelt etwas. Das abgebildete Loch wird langsam oval.

Lösung:
Keine. Mal wieder ein von K2 hausgemachtes Problem, wo jeder anständige saarländische Schlosser auf den ersten Blick sagt: "Das hätt ich denne kenne glei saan, do hätte die mich aah besser gefroot". Ciro und die Ciro-Nachbauten haben weniger fitzelige Klapplösungen, die besser funktionieren. Naja, bis jetzt beeinträchtigt der wackelnde Stick das Fahren noch nicht. Ob hier ein Ersatzteil lieferbar ist?


Problem:
Ich hätte gerne größere Räder.

Lösung:
Derzeit (12/2000) stehen die Geschäfte zwar voll mit Kickboard black und pro, das meiste Originalzubehör ist aber nicht lieferbar. Größere Vorderräder von Fremdanbietern kann man natürlich montieren. Im Moment habe ich "Area Giant 120 mm"-Rollen montiert, die eigentlich von einen Zweiradroller stammen. Damit kommt man natürlich leichter über Straßenbahnschinen und grobes Bordsteinpflaster. Hinten geht nichts, weil man eine geänderte Achsaufnahme bräuchte, die ist aber nicht lieferbar. Vorne sind große Räder aber eh viel wichtiger.

 

Problem:
Ich hätte gerne Luftreifen.

Lösung:
Große Luftreifen (sog. "Offroadreifen", was aber Quatsch ist IMHO. Wieso sollte man auf der Straße keine Luftreifen benötigen?) von K2 sind z.B. im Sport-Scheck-Katalog abgebildet, lieferbar sind sie dort aber auch nicht.
Wenn man den Testern der K2-Luftreifen glaubt, sind sie recht langsam, weil sie nicht mit hohen Luftdrücken aufpumpbar sind. Vielleicht will man sie ja auch lieber garnicht? Von sieben-bar-Reifen wie am Rennrad wird man wohl noch einige Zeit träumen müssen. Update 12/2000: Inzwischen gibt es in Saarbrücken zwei Zweirad-Roller mit ca. 150-200 mm Luftreifen (300 DM bzw. 380 DM, das 380 DM-Modell ist von JD Razor). Die Reifen sind immerhin bis 5.6 bar aufpumpbar. Das hintere Ventil schleift beim JD Razor beharrlich an der Radaufnahme. Die Räder und Reifen sind "natürlich" nicht einzeln erhältlich.

 

Problem:
Das Kickboard ist viel zu schwer.

Lösung:
Keine. Ich weiß auch nicht, warum K2 sich für die zwar eleganten, aber sehr schweren und teuren Alugußteile entschieden hat. Das über der vorderen Spurstange verlaufende "Motothaubendesign" des vorderen Gußteils wiegt auch ne Menge. Warum nicht einfach unter der Spurstange zum Deck? Auch der nur angeschraubte Klappmechanismus des Sticks hat nichts mit Leichtbau zu tun. Ein Trost: Das Kickboard ist immernoch viel leichter als jeder Ciro oder gar Ciro-Nachbau. Ich habe hier zwar einen Plan für eine viel leichtere und simplere Konstruktion aus geschweißten Aluteilen, aber keine Fertigungsmöglichkeit. Sollte sich jemand melden, der Alu schweißen kann und Spaß an Konstruktion hat, könnte man ja mal ein Leicht-Kickboard mit gleicher Fahrwerksgeomertrie wie der des Originals bauen. Sind Open-Source-Projekte auch im Bereich der Mechanik denkbar? Ich fürchte, das wäre zu schön, um wahr zu sein.

 

Problem:
Die Bremse klapperte bei mir ständig schon nach zwei Fahrten. Vermutlich ist das bei euch auch der Fall. Einfach mal sanft den Fuß auf die Bremse stellen beim Fahren. Wenn dann nichts mehr rappelt, wars vorher die Bremse :-). Das Federblech, daß zum Rückstellen der Bremse dient, ist nicht elastisch genug. Auch das Nachbiegen des Federblechs half nur eine Fahrt lang. K2 hätte besser eine Spiralfeder genommen, so wie es jeder popelige Micro-Nachbauer auch tut.

Lösung:
http://www.kickboardcologne.de empfielt bei klappernden Kickboards die Benutzung eines Walkmans oder MP3-Players nebst Kopfhörer. Ich empfehle aber Ursachenbekämpfung: Ich hab ein dünnes Gummi ausgeschnitten und mit 2 Löchern versehen (Lochzange). Dieses wird zwischen Chassis und Federblech verschraubt und zwischen Chassis und Bremse nach oben gezogen.
Da das Gummi oben etwas breiter ist, kann es nicht nach unten flutschen. Folge: Der Gummianschlag verhindert erstens das Klappern und zweitens wird der Gesamthub der Bremse verringert (sie geht nicht mehr so unnötig weit nach oben), sodaß die Elastizität des Federbleches nun ausreicht. Auf Wunsch würde ich solch ein Gummi auch verschicken. Hierzu habe ich mir ein tolles Micropayment-System (Die kommende Revolution im e-commerce!) ausgedacht. Ihr schickt mir einen frankierten und adressierten Rückumschlag und 5 DM (in Briefmarken oder als Schein) und schon stelle ich extra für euch custom-made on demand (die noch später kommende Revolution im e-commerce!) eines her. Boah super, das laß ich mir patentieren!

 

Problem:
Das würd ich ja gern machen, aber die Federblech-Schrauben sind im Eimer!

Lösung:
Die Federblech-Schrauben sind mit ihren winzigen Inbuslöchern von extrem mieser Qualität. Ich mußte mit einer Mini-Diamant-Schleifscheibe (im Modellbaugeschäft erhältlich, z.B. von Proxxon) einen Schlitz hineinfräsen und sie dann mit einem großen Schlitzschraubenzieher öffnen. Nun habe ich Schlitzschrauben aus Edelstahl genommen. Diese haben ebenfalls flache Köpfe (wichtig gegen Hängenbleiben) und werden auch durch das tägliche Grinden über Bordsteinkanten nicht gleich unbrauchbar.

 

Problem:
Jemand hat auf mein Board einen seltsamen Aufkleber geklebt, durch den ich offenbar meine Menschenrechte verwirke, wenn ich das Kickboard benutze.

Lösung:
Dieser Aufkleber hat in Deutschland wohl schon deshalb keine rechtliche Bedeutung, weil er nicht in Landessprache abgefaßt ist. Ich habe übrigens kein Verständnis für Leute, die ein Produkt falsch benutzen und dann den Hersteller auf eine Million Dollar Schmerzensgeld verklagen. Verständnis habe ich allerdings für Leute, die Hersteller von Produkten mit solchen Aufklebern auf eine Milliarde Dollar ästhetisches Schmerzensgeld verklagen.

 

Problem:
Die Muttern der Lenkungsrückstellfedern wandern im Lauf der Zeit langsam nach außen und behindern, wenn sie ganz außen angelangt sind, die Lenkung. Die winzigen, ins Gewinde der Spurstange eingelassenen O-Ringe, die die Muttern aufhalten sollen, überlebten nicht mal den ersten Wechsel von den schwarzen auf die (stärkeren) roten Federn. Nun muß ich die Muttern öfter von Hand nachstellen.

vorher: nachher:

Lösung:
In die Rillen am Ende der Spurstange kommen etwas größere O-Ringe mit 6 mm Innendurchmesser. Sollen die Federn vorgespannt sein (die Muttern also weiter innen bleiben), kann man z.B. weitere O-Ringe mit 7 mm Innendurchmeseer als Abstandhalter nehmen. Erhältlich z.B. im O-Ring-Sortiment von Hein Gericke (20DM) oder anderswo.

 

Problem:
Schon nach ca. 10 Fahrten (ca 50 km) ohne große Hopserei brach bei mir die Felge des Hinterrades. Natürlich am Wochenende, wenn die Geschäfte zu sind.

Lösung:
Kräftig ärgern über diesen Plunder. Den Händler überreden, die kaputte Felge an K2 zu schicken. Mir haben die Jungs tatsächlich eine neue geschickt.

 

Problem:
Eines meiner Räder knirscht.

Lösung:
Ich habe ein original K2-Rad mit schwarzer Felge gekauft (normalerweise sind sie ja grau. War meines eine ältere Serie?), welches nach wenigen Kilometern anfing zu knirschen. Lange Zeit hatte ich verschmutzte Lager im Verdacht, bis ich merkte, daß der Gummireifen nicht richtig mit der Felge vergossen war! Der Gummireifen knirschte unablässig auf der Felge herum, das schluckte wohl auch einiges an Energie. Hier half nur der Kauf eines neues Hinterrades. Schrott!

 

Problem:
Sobald nur die Straße naß ist (und wann ist die in diesem Regenland mal nicht naß?) oder es gar regnet, werden die Beine von den Vorderrädern völlig eingeschlammt. Darüber hinaus spritzen die Vorderräder auch noch Wasser in die Kunststoff-Gleitlager der Lenkung, was die Lenkung in kürzester Zeit schwergängig und ruckelig werden läßt. Dauerndes Nachfetten ist angesagt! Schlecht!

Lösung:
Schutzbleche! Klar, Schutzbleche sind uncool, aber den ganzen Tag ne nasse Buxe ist noch viel uncooler IMHO. Ich baute also Schutzbleche aus 3mm Alublech. Das Gewicht beträgt nur je 40 Gramm. Sie sind stabil und halbwegs trittfest. Wer versehentlich fest dagegentritt (kann beim Tretrollern ja vorkommen), wird schlimmstenfalls nachbiegen müssen. 4mm Alublech kann also auch nicht schaden, ist aber natürlich schwerer zu verarbeiten.

Die Schutzbleche sind viel weniger häßlich als befürchtet und erinnern mich an alte Bugattis. Ein weiterer Vorteil: Wenn das Kickboard beim Gehen über der Schulter hängt, hat man die dreckigen Reifen nun nicht mehr direkt in der Frisur kleben. Gut!

Wer Interesse daran hat, daß ich ihm Bleche baue, fragt bitte mal nach. Ich liefere dann incl. zwei V2A-Inbusschrauben M8*60. Auf Wunsch mache ich auch Schutzbleche für 120 mm-Vorderräder. Wer mehr Zeit hat als Geld und lieber selberdengeln will, hier ist der Plan (für die original 100 mm-Räder):

 

 

Nach dem Aussägen und Entgraten des T-förmigen Blechs und dem Bohren des 8mm-Loches wird an den markierten Stellen im Schraubstock um etwa 65 bzw. 25 Grad gebogen. Dann wird der radabdeckende, 130 mm lange Teil des Blechs den Rädern sanft nachgebogen. Die Enden werden liebevoll bugattiartig rundgefeilt. Zum Schluß werden die Schutzbleche mit im besseren Schraubenladen zu kaufenden M8*60mm-Inbusschrauben zwischen Achsschenkel und Abschlußmutter verschraubt.

 

Problem:
Was ist mit dem K2 Kick Two?

Lösung:
Das Ding ist zum Glück nicht der Nachfolger des Kickboard, sondern eine Ergänzung. Es gibt keine "richtige" Achsschenkellenkung, sondern eine skateboardartige Lenkung vorn. Für Alltagsfahrer scheint es total ungeeignet zu sein, weil das Trittbrett recht hoch ist und weil der Lenkeinschlag auch bei stark geneigtem Stick sehr gering ist. Für Trickfahrer könnte es was taugen, diese bemängeln aber bisher (12/2000) Qualitätsprobleme. Siehe z.B. http://www.kickboardcologne.de

 

Problem:
Was ist mit den vielen Kickboardclones?

Lösung:
Als Kickboardclone will ich an dieser Stelle einmal alle drei- bis vierrädrigen, skateboardähnlichen Tretroller bezeichnen.

Da wäre zunächst mal das "andere Original", der Ciro, mit drei oder vier Rädern. (Streng genommen ist das K2 Kickboard aber ein Ciro-Clone, denn Ciro war zuerst da!). Die Lenkung entspricht von der Geometrie her dem Kickboard, aber es fehlen bei den meisten Modellen die Rückstellfedern. Statt dessen sorgt bei den vierrädrigen Ciros (bei denen hinten zwei Rollen eng nebeneinanderliegen) der Fahrer durch sein Gewicht für eine Lenkungsrückstellung. Viele neue (12/2000) Ciros haben aber nur noch drei Räder und dennoch keine Rückstellfedern, was das Fahrverhalten etwas wackelig macht. Das Trittbrett ist etwas hoch, es gibt keinen höhenverstellbaren Stick, das Gewicht ist hoch, das Fahrverhalten ist generell gut. Preis: Ab 300 DM.

Interessant ist ein Ciro-Nachbau (mit höhenverstellbarem Stick), der unter verschiedenen Markennamen (z.B. Ballistic, Scratch, Raven und Trispeed) verkauft wird. Obwohl einige Teile, die wie Metall aussehen sollen, aus Plastik sind, ist das Gewicht extrem hoch, denn andere Teile sind aus überdimensioniertem Stahl. Das Fahrverhalten ist genausogut wie beim Ciro, die Lager der Rollen laufen aber schlecht. Obwohl all diese Ciro-Nachbauten (bis auf das Trittbrett) auch bei genauem Augenschein offenbar genau baugleich sind, werden sie hier in Saarbrücken zwischen 150 und 350 DM (!) verkauft. Für 150 DM wohl kein schlechter Kauf.

Dann gibt es noch mehrere verschiedene Kickboard-Clones, bei denen die patentierte (??) Lenkgeometrie des Kickboard/Ciro umgangen wird, z.B. das Banditboard von Spinnrad (baugleich mit dem Speed Board vom Penny Markt), das e-trio von Spinnrad oder ein Modell von Killerloop. Die Lenkungsrückstellfedern sind nicht einstellbar oder austauschbar. Das Fahrverhalten erscheint auf den ersten Blick etwas kippelig, die Preise liegen zwischen 180 und 300 DM.

Den auf http://www.kickboardcologne.de gut beurteilten "Roller Coaster" habe ich leider noch nirgends entdeckt.

Andere Kickboardclones werden trotz teilweise katastrophalem Fahrverhalten, bedingt durch sehr rätselhafte, um nicht zu sagen falsche, Fahrwerksgeometrie, derzeit (12/2000) zu Preisen von bis zu 1000 DM (!) verkauft. Eine Probefahrt ist also absolut unumgänglich.

 

Problem:
Was ist mit den leuchtenden Rädern, die es für Tretroller gibt?

Lösung:
Bei Spinnrad gibts recht schwach leuchtende Räder. Zunächst dachte ich, die funktionieren bestimmt wie die leuchtenden Jojos: Ein Fliehkraftschalter schaltet die knopfzellenbetriebenen LEDs an. Ist aber garnicht so! In den Rädern sind offenbar wirklich Minimaldynamos eingebaut! Also keine Knopfzellen, dafür mehr Reibung beim Fahren. Die LEDs leuchten übrigens nur zur Seite, nicht nach vorn und hinten. Ein toller Gag, liefert aber wenig Verkehrssicherheit und etwas Reibung.

Bei tretrollerprofi.de gibts neuerdings auch ein helleres, teureres Modell, welches auch nach nach vorne und hinten leuchtet, sich also vermutlich als Rücklicht eignet. Keine Ahnung, wieviel zusätzliche Reibung man sich damit aufbürdet.

 

Problem:
Was ist sonst so mit Beleuchtung? Z.B. auch für vorne?

Lösung:
Oft ist es sicher am besten, normale Batterie-Blinkies an der Kleidung zu befestigen. Dies gilt aber nicht für dieses spezielle Blinkie, mit dem ich gerade experimentiere. Es kostet bei Conrad Electronic 30 DM und braucht keine Batterie, sondern erzeugt seinen Strom aus Vibrationen. Auf dem linken Bild ist die Spule sichtbar, in die der Strom induziert wird. Der Kleidungsclip ist eigentlich Quatsch, denn an der Kleidung gibts viel zu wenig Vibrationen. Sinnvoll ist allenfalls das Anbringen an dem Schuh, mit dem man sich meistens abtritt, dann leuchten die 4 (rot leuchtenden!) Leutdioden bei jedem Asphaltkontakt hell auf (linkes Bild). Im Moment bevorzuge ich die Anbringung am Stick (rechtes Bild). Normale Asphalt-Rauheit sorgt für recht stetiges schwaches Aufleuchten der Leuchtdioden. Endlich gibts auf Kopfsteinpflaster auch mal ein wenig Grund zur Freude, denn dann flackert das Licht herrlich herum. Dieses Blinkie ist eine charmante, wenn auch nicht perfekte Lösung.

Am Ohr trage ich oft diesen schicken LED-Ohrstecker, der genau dahin schaut, wo auch ich hinschaue. Diese tollen Dinger werden von meinem Kumpel Dombart handgefertigt. Für den Nahbereich sind sie auch als Taschenlampe geeignet, die Straße leuchten sie natürlich trotz der extrahellen LED nicht wirklich aus. Die Leuchtdauer ist mit zwei großen Lithiumknopfzellen erstaunlich lang. Wegen der Handfertigung sind sie nicht ganz billig. Mehr zu sehen ist auf http://www.dombartwerke.de.

Wer man viel sehen will (und nicht nur gesehen werden will), ist auch eine Kopflampe groovy. Neben den berühmten teuren "Petzl" mit den häßlichen Mustern auf den Kopfgurten gibts auch im Baumarkt Kopflampen (z.B. Praktiker, 20 DM) mit einem Kopfgurt aus Gummi. Die sind auch ganz ok. Das Birnchen war bei meinem Kopflicht aber zu dunkel. Es wurde fehlerhafterweise ein 8V-Typ statt eines 6V-Typs eingebaut. Hier muß ein anderes Birnchen rein. Die Leuchtdauer ist mit 4 Mignonzellen kurz.

 

Problem:
Wer hats erfunden? Die Schweizer???

Lösung:
Ich konnte bis heute nicht klären, wo das Kickboard wirklich herkommt. http://www.kickboardcologne.de gibt zwar vor, die Geschichte des Kickboard zu klären, präsentiert dann aber fast ausschließlich die Geschichte des Micro Scate Scooter. Gerade diese Jungs sollten den Unterschied ja eigentlich kennen. Im "Spiegel" stand mal, der Schweizer Ouboter (der Konstrukteuer des Micro Scate Scooter) habe lediglich die Lizenz für die Lenkung von dem Berliner Ciro-Erfinder erworben und an K2 weiterverkauft, ohne sie selbst zu verwenden. Wer aber das Kickboard nun konstruiert hat, bleibt unklar.

 

Problem:
Ich brauche dringend eine Kickboard-Devotionalie für meinen Altar oder für Voodoo-Zauber.

Lösung:
Im Saarbrücker Kaufhof und sicher auch anderswo sind neuerdings (12/2000) wunderbare, ca. 10 cm lange Modelle von Kickboards (Die-Cast Scoot Board) erhältlich für nur 13 DM. (Wie machen diese Chinesen das immer? Hustende Fertigung oder was?) Gibts da, wo es Tretroller-Ersatzteile gibt. Das Deck federt richtig, der Stick ist klappbar und höhenverstellbar, die Achsschenkellenkung ist incl. Rückstellfedern korrekt nachgebildet und es gibt Ersatzräder und winziges Werkzeug! Man kann also auch "Wer am schnellsten die Räder wechselt, ist der coolste Boy"-Wettbewerbe austragen. Einfach süüüüß!

 

Gute Fahrt!

 

**Stimmt eigentlich garnicht. Ganz Schlaue haben es, auch bedingt durch die Handywerbung-üblichen "Stimmtnicht-Sternchen", sicher schon erahnt. In Wirklichkeit hat mich dieses tolle Blaustich-Photo halt nur an die ganzen Endzeit-Sciencefiction erinnert, insbesondere an das hervorragende Endzeit-Musikvideo "Mindphaser" von Front Line Assembly. Kickboards kommen übrigens leider nicht vor. Nur Panzer und Raumschiffe, aber naja.